Die Fähren fahren
Es ist Donnerstagabend des 30.Juni 2016. Der Stadtrat tagt über die Zukunft der 3 Fähren der Stadt Wettin-Löbejün; mit ungewissem Ausgang. Dann kurz vor 20 Uhr die Entscheidung: diesmal stimmt der Stadtrat mit großer Mehrheit für den Antrag der beiden Brüder Sebastian Vitzthum von Eckstädt (geborener Hedel) und Johannes Hedel, die 3 Fähren für die nächsten 12 Monate zu pachten, bis eine neue Ausschreibung für die Verpachtung ausgearbeitet ist.
Die beiden gebürtigen Brachwitzer sind Brüder und tief verwurzelt mit der Region an der Saale, nicht nur durch ihre langjährige Mitgliedschaft in der freiwilligen Feuerwehr Brachwitz. Sebastian ist promovierter Umwelt-Agraringenieur und kam nach einigen Stationen, wie Namibia, Vietnam und Australien 2013 wieder zurück nach Brachwitz. Derzeit leitet er ein Institut für Schulungen im Bereich der Pflanzenschutzkunde und arbeitet an einem vom Bundesministerium geförderten Projekt zum Bau eines neuartigen biologischen Abluftfilters.
Johannes bringt aus seiner bisherigen Laufbahn als Land- und Baumaschinentechniker und Betriebswirt großes technisches und wirtschaftliches Wissen mit in das junge Unternehmen. Hauptberuflich ist er momentan bei GP-Baumaschinen, einem der größten Baumaschinenhändler Deutschlands und Exklusivpartner von Komatsu, im Vertrieb Innendienst beschäftigt.
Als neue Pächter der Saalefähren von Brachwitz, Wettin und Brucke/Rothenburg war es beiden von Anfang an wichtig, dass es zu keiner Unterbrechung im Fährbetrieb kommt. Nicht nur wegen der vielen Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger, die auf die Verbindungen über die Saale angewiesen sind, sondern auch für die zuverlässigen Fährmänner, die es verdienen, auch zukünftig Planungssicherheit zu haben. So war die Nacht zum Freitag, den 01.07.2016 sehr kurz, denn es mussten viele Dinge erledigt werden, damit die Fähren weiterlaufen können. Nach einer sachgemäßen Übergabe, mit Klärung vieler rechtlicher und bürokratischer Fragen, konnte die Fähre in Brachwitz um 9:00 Uhr und die Fähre in Brucke/Rothenburg um 12:00 Uhr ihren gewohnten Betrieb wieder aufnehmen. Die Fähre in Wettin ist planmäßig zur Landrevision und wird voraussichtlich zum Schulbeginn ihren Dienst fortsetzen.
Damit ist die Arbeit längst nicht zu Ende, denn es müssen Verträge überarbeitet, Reparaturen beauftragt und viele kleine Dinge geklärt und besprochen werden. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Sebastian und Johannes die vielen Jahre oder gar Jahrzehnte des Engagements und Herzblutes der Vorpächter würdigen und sagen Danke für die professionelle Übergabe der Fähren.
Die Brüder stehen den neuen Herausforderungen positiv gegenüber und freuen sich auf die Arbeit mit ihren Fähren, die für sie wie selbstverständlich zu ihrer Heimat gehören und erhalten werden müssen. Viel Erfolg.
Author: MH